Montag, 8. Dezember 2014

Montag,

8. Dezember 2014

[lied des tages: 'atlas' von coldplay]


*Willkommensfähnchen schwenk* Welcome back zu einem neuen Blogeintrag!

Ich auf dem Hinweg auf der Ladefläche eines Transporters.
Sag nichts, ich weiß, ich sehe hinreißend aus. :D
Rate mal, wo ich letztens für vier Tage war? Na?
In Bulungula, einem kleinen Backpacker direkt am Meer! Und zwar sind wir dort zu fünft hingereist (zum Glück wurden wir gefahren, man kann nämlich auch in drei Tagen hinwandern … das mach ich dann auch mal … irgendwann … wenn mich die Muse und Lust packt :D).
Wir hatten echt eine schöne und lustige Zeit. Ich habe das Gefühl, wenn man hier an der Ostküste nicht für längere Zeit lebt, bemerkt man den Unterschied nicht, aber Bulungula sieht irgendwie total anders aus als Mdumbi. So … niedlich. Mit kleinen Vorgärten und viel, viel Wald. Es leben auch weniger Menschen dort, deswegen ist es wahrscheinlich noch so grün und das lässt die Gegend – wie Naomi, eine mitreisende Freundin passend ausdrückte – wie das Teletubbieland erscheinen. :D
Bulungula Lodge
Nach einer kleinen Erkundungstour durch das Dorf wollte ich am Rande eines Wegs auf die Gruppe warten, bis sie zurückkam, aber leider entstand ein Missverständnis und ich wartete vergebens. Als ich dann alleine zurückging, versprach ich mir selbst, nie wieder als weiße Frau einsam durch eine Gegend zu wandern, die einem gänzlich unbekannt ist. Es ist nichts passiert, aber gruselig war es schon, als ein junger Mann plötzlich aufdringlich wurde und nach meinem ablehnenden Verhalten woanders in einer Einbahnstraße auf mich wartete. Ich geriet wirklich ein wenig in Furcht und stieg einen wahnsinnig steilen Hügel in der prallen Sonne bis zur Spitze hoch, damit ich nicht den Weg nehmen musste, auf dem er mich sehr offensichtlich erwartete. Völlig außer Atem sah ich dann von oben, dass er sogar die Richtung meines Backpackers anschlug und ich ertappte mich bei dem erleichterten Gedanken, dass es ja dort wenigstens Toiletten gab, in denen ich mich einschließen konnte. Just in case.
Foto von der Wanderung
Beim Wandern des restlichen Weges kam dann noch ein Hund aggressiv bellend auf mich zugelaufen und ich sah in jedem Menschenhaufen potenzielle Gefahr. Vielleicht bin ich auch ein besonders paranoider Mensch, doch wie ich nachher von Sibongile erfahren sollte, einem netten Kollegen, der uns begleitete und Xhosa spricht, hatte er mit dem Typen gesprochen, der mir diese ganz spezielle Aufmerksamkeit während meines Nachhausewegs geschenkt hatte. Und die Locals im Backpacker erzählten Sibongile tatsächlich, dass der Kerl wohl vorher im Gefängnis saß, weil er einen Mann in Kapstadt erstochen hatte.
Unser hübscher, dennoch
unaufgeräumter Raum :D
Na, Glückwunsch. Da erwischt Jule gleich einen Mörder. Wenigstens hab ich wohl Glück im Unglück gehabt und richtig antun hätte er mir sowieso nichts, da mein Schrei die nächsten Menschen im Umkreis von hundert Metern wohl ziemlich aufgeschreckt hätte und er selbst ja im Dorf heimisch ist und bestimmt nichts Dummes anstellen will, um diese Position zu gefährden. Außerdem weiß man ja auch nie, wie viel Wahrheit im Gerede der Menschen letztendlich steckt.
Jedenfalls war ich dann sehr froh, wieder bei meinen Freunden zu sein und einen restlichen, schönen Urlaub zu verbringen. Direkt am Strand und mit dem ständigen Hintergrundgeräusch der Trommeln, die dort pausenlos gespielt wurden.
Pre-School in Bulungula
Wir besuchten auch eine andere Pre-School – und Himmel, ist die traumhaft! (Du kannst dir am Ende des Eintrags ein Video über sie ansehen. Die Sprache, die du im Video hörst, ist übrigens Xhosa. Es ist auch ein guter Einblick für dich in die Welt hier, denn es wir einiges von der Umgebung gezeigt). Ich fand den Besuch einfach nur wunderbar, vor allem als Inspiration für unsere Pre-School. Hach!
Als wir dann wieder abreisten, waren wir vollauf zufrieden und gut erholt. :] (Vor allem unser Essen hat uns gut geschmeckt – wir haben richtig geschlemmt. Das ist glaube ich unverzichtbar, wenn man eine tolle Zeit haben will, höhö :D).


Ein warmer Abend
Ich finde raus, wie Licht schmeckt :D
Zinthatu, ein sehr witziges Persönchen, und ich <3
Meine Fruchtansammlung nach einem Einkauf *____*
Ausblick aus unserem Raum in Bulungula
Ein regnerischer und nebeliger Sonnenuntergang ...
... der einem den Atem raubt.


*Abschiedsfähnchen schwenk* Bis zum nächsten Eintrag!
Dein Julchen