Dienstag, 20. Januar 2015

Dienstag,

20. Januar 2015

[lied des tages: 'don't stop me now' von queen]


Was hier passiert? Lies, mein Kind, lies. :D


Einen wunderschönen guten Tag, verehrte Damen und Herren!

Zu Beginn möchte ich Sie dazu beglückwünschen, dass Sie den Weg bis hier her gefunden haben, denn aus Vollständigkeitsgründen habe ich die URL geändert und dies hat ein paar Leser sehr verwirrt. Dann heiße ich Sie herzlich willkommen zu einem neuen Blogeintrag, der … hm *auf den Kalender schau* … nach mindestens anderthalb Monaten auf den letzten Beitrag folgt. Ich möchte mich hiermit offiziell entschuldigen.
Nachdem einige Menschen mich fragten, ob ich denn den Blog geschlossen hätte, dachte ich mir, dass es nun wirklich mal wieder an der Zeit ist, euch zu schreiben.
Die Schulferien hier sind jetzt um und es gibt wieder einiges zu tun. Ich bin dabei, eine Talentshow zu organisieren, denn die Locals haben großen Spaß daran, zu zeigen, was sie können. Ich denke, die Show wird gut besucht sein. (*Insgeheim Daumen drück*)
Im Februar werde ich an einem Zwischenseminar in Pretoria teilnehmen, danach besuchen mich meine Eltern und es geht für ca. eine Woche auf nach Capetown. Das werde ich natürlich genauestens dokumentieren.
Wir hatten keinen Strom und mir war
langweilig. Da hab ich mir ein Manga-
für-Dummies geschnappt. Jetzt kann
ich perfekte Mangaaugen zeichnen. :D
Weihnachten und Silvester waren einfach super. Ganz besonders aber hat mir die Silvester-Feier gefallen, denn zu der Zeit war Mdumbi Backpackers ausgebucht, eine Menge toller Leute waren da und außerdem gab es super Musik. Ich habe bis zum Sonnenaufgang getanzt und bin dann erschöpft ins Bett gefallen. Und Weihnachten gab es immens leckeres Essen mit Freunden – einfach hammer. Ich werde mich wohl immer an diese Feste hier erinnern.
Übrigens gehe ich jetzt schon seit zwei Wochen jeden Morgen von Montag bis Freitag um 04:30 joggen – gerade, wenn die Sonne aufgeht. Und seit ein paar Tagen begleitet mich auch hin und wieder eine Freundin. Es ist einfach traumhaft, zu beobachten, wie sich der Morgen entfaltet. Meistens geht ein frischer Wind, wenn ich losjogge und es ist noch dunkel. Entweder ist es bewölkt, oder ein mehr oder weniger klarer Himmel wird langsam heller und heller. Jeder Tag beginnt anders, nie wiederholt sich etwas. Manchmal gewinnt der Horizont über dem Meer an intensiver Farbe, manchmal leuchtet es nur schwach. Manchmal sehe ich die orangefarbene Kugel aufsteigen, manchmal versteckt sich sich hinter fernen Wolken. Manchmal hat der Sonnenaufgang Farbnuancen wie Lila, Rosa, Rot und Orange, manchmal fällt einfach nur die Dunkelheit weg und Licht tritt an ihre Stelle.
Wenn ich alleine renne, höre ich am Anfang IMMER „Don't stop me now“ von Queen (oben auch als Lied des Tages angegeben). Der Song ist wie gemacht dafür. Er beginnt langsam (währenddessen gehe ich nur) und bricht dann in einen perfekten Laufrhythmus aus. Auch der Text ist treffend:

I'm a shooting star leaping through the sky
Like a tiger defying the laws of gravity
I'm a racing car passing by like Lady Godiva
I'm gonna go go go
There's no stopping me

I'm burnin' through the sky yeah
Two hundred degrees
That's why they call me Mister Fahrenheit
I'm trav'ling at the speed of light
I wanna make a supersonic man out of you

Yeah, I'm a rocket ship on my way to Mars
On a collision course
I am a satellite I'm out of control
I am a sex machine ready to reload
Like an atom bomb about to
Oh oh oh oh oh explode

Also, falls jemand mal einen Song für's Joggen braucht: Here you go. :D Ich kann's nur empfehlen. Man zischt quasi nur noch die Straßen entlang und selbst, wenn das Herz bis zum Hals schlägt, kann man nicht aufhören, weil: Lied.

Kleine Erlebnisse:

  • Auf nach Coffee Bay!
    Letztens hatte ich einen netten Mädelsabend in Coffee Bay. Es war interessant, zu erfahren, wie dort gefeiert wird – es ist quasi bekannt als DER Partyort. Ich habe schon spannende Geschichten drüber gehört. *hust* ;D Zum Glück bin am nächsten Morgen noch ganz aufgewacht, es war also halb so wild.
  • Ich kann jetzt Vögel mit der Hand fangen! Manchmal verirren sich Vögel in unser Office und die habe ich jetzt schon oft wieder herausgebracht. Hach, sie sind so weich und zerbrechlich. Man kann sie zwischen den Finger atmen fühlen und bemerkt, wie schnell ihr Herz schlägt. <3
  • Mein wohlgenährter Prinz. :D
    Ich habe einmal meinen Koffer von unter meinem Bett hervorgeholt und entdeckte eine kleine Überraschung: eine dicke, fette Kröte hatte es sich dort gemütlich gemacht. Ich schwöre, ich hätte mir fast den Kopf an der Decke gestoßen, die sich geschätzte vier Meter über mir befindet, weil ich mich so erschrak. Ich meine, ich mag Frösche. Sogar sehr gern. Aber wenn ich nicht mit ihnen rechne und sie sich plötzlich direkt vor meiner Nase befinden, kann ich nicht verhindern, dass ich beinahe einen Herzinfarkt erleide. Vor allem, weil das Ding so groß wie meine Handfläche war.
  • Ich habe jetzt einen Raupenbiss hinter mir. Dieses Miniviech lag auf dem Sofa einer Freundin und als ich mich auf es legte, dachte es sich wohl „Entschuldigen Sie bitte, ich bin zwar klein, aber OHO“ und hat seine fiesen winzigen Zähnchen in meine Haut gerammt. Es hat höllisch gebrannt und ist schön angeschwollen. Weil mich eine verdammte zwei Zentimeter große Raupe gebissen hat.
    Die Moral von der Geschicht? Unschuldig sind Raupen nicht!

    Echt, lasst euch nicht reinlegen. Die sind nicht niedlich, die sind kleine Teufel.
  • Arschkuh!
    Mach ich letztens meine Tür auf, guckt mir der Arsch einer Kuh entgegen. Da grast sozusagen eine Arschkuh vor meiner Hütte. Unverschämtheit.
  • Weil ich ja jeden morgen um 04:30 Uhr joggen gehe, ist Müdigkeit keine Seltenheit, wie ihr euch vielleicht denken könnt. Und da ich ausnahmsweise auch mal an einem Samstag laufen war, wollte ich dann in der Nacht auf den Sonntag so richtig ausschlafen.
    Von wegen!
    Ausgerechnet diese Nacht gab es eine RIESIGE Kirchenveranstaltung – direkt vor meiner Hütte. Und wenn ich direkt sage, meine ich auch direkt. Wenn die Leute hier ihren Gott anpreisen wollen, singen, trommeln und beten sie gern die ganze Nacht durch. Bis in den Nachmittag des nächsten Tages hinein.
    Mal davon abgesehen, dass diese Nacht natürlich schlaftechnisch gesehen nicht sehr vorteilhaft war, weil ich ständig von Trommeln, Gesang und Blasinstrumenten geweckt wurde, klang die Musik wirklich schön. Und die Outfits waren erste Sahne. Überzeugt euch selbst! Das Bild ist ganz oben.
  • Einmal waren wir nachts am Strand schwimmen (ich konnte leider nicht ganz rein gehen, weil ich krank war) und wegen der Leuchtalgen sah es so aus, als wäre der Sternenhimmel in den nachtdunklen Ozean gefallen. Das war soooo schön! Ich musste nur das Wasser ein bisschen in Bewegung bringen, schon leuchteten die winzigen Algen hellblau auf. Wow! 
  • Das Dach unserer Küche ist jetzt seit circa zwei Wochen offen. Jap. Ihr habt richtig gehört. Tata Sparks will es aus unerfindlichen Gründen erneuern – aber es wird und wird einfach nicht geschlossen. Es regnet rein und der Wind kommt natürlich auch kräftig hereingeweht. So heftig, dass der Gasherd nicht funktioniert, wenn die Windrichtung auch stimmt. Ich musste mir jetzt schon mehrmals kleine Shelter für den Herd bauen, damit nach anderthalb Stunden endlich einmal das Wasser kocht. Siehe Foto.
    Langweilig ist es hier jedenfalls nie! x'D


Ich denke, das war es mal wieder. Man sieht sich! (Hoffentlich nicht erst wieder im März. Ehehe.)

Dein Julchen