Mittwoch, 10. September 2014

Dienstag,

♦ 09. September 2014

[lied des tages: 'for river' von kan gao]


- 15:19 Uhr -

Ich sitze gerade im Office von Mdumbi, einer Rundhütte – hier kann man alles aufladen und auch ins Internet gehen – und höre die Kinder unten spielen. Gleich beginnt für sie die After-School und vielleicht werde ich dort mitmachen. Vielleicht mache ich aber auch Stundenplan-Plakate für die Preschool mit Pia zusammen.
Heute haben wir das Essen für die Kinder gekocht, das eigentlich die Eltern kochen sollten … doch sie kommen selten bis nie. Es gab Reis mit Kartoffeln und einer Soße, die mit Fisch, Zwiebeln und Tomaten angereichert wurde.
Die Preschool beginnt mit der sogenannten Tischarbeit. Die Kinder spielen ein wenig und bilden danach einen Kreis. Es wird gesungen und gesprochen, dann geht die Lehrerin nach vorne und die Kinder setzen sich auf den Boden und hören ihr zu, beziehungsweise machen beim Unterricht mit. Es finden diverse Gespräche statt (Wetter, wie viele Kinder sind heute da, Sprachtraining) und diese sind meist auf Englisch. Schließlich gibt es die Zwischenmahlzeit, die aus einem süßlichen Brei (Pap) besteht und nach dem Zähneputzen dürfen die Kinder in die Pause gehen. Dann wird laut und ausgiebig getobt und gespielt!
Haben sich wieder alle zusammengefunden, werden die Themen Mathematik, Schreiben, Lesen und Kunst durchgenommen. Natürlich alles auf eine kindgerechte Art und Weise, denn die meisten Schüler sind ungefähr 4 bis 5 Jahre alt. Und ganz am Ende der Preschool gibt es das Mittagessen, das – wie gesagt – heute von uns gekocht wurde.
Noch schnell den morgigen Unterricht vorbereiten und schwupp – erwartet einen die Pause. Um vier fängt dann meistens die After-School an, die je nach Altersgruppe, die anwesend ist, gestaltet wird.

(Nokobonga, eine der Lehrerinnen und die Kinder singen ein Lied zusammen)

Pia und ich sind noch in der Phase, in der wir unsere Arbeit irgendwie einteilen können, um zu schauen, was am besten zu uns passt. Denn die Pre- und After-School sind ja nicht die einzigen Arbeitsbereiche hier. Eigentlich gibt es immer etwas zu tun, man muss es nur finden!

Ich hatte ja erzählt, dass ich am Sonntag in die Kirche gehen will. Und da war ich auch!
Es war wie erwartet ganz anders als in Deutschland. Erst einmal ist die Kirche eher eine Hütte mit einem Blechdach und zweitens längst nicht so voll wie Zuhause – zumindest nicht an diesem Sonntag. Es waren ungefähr 5 Frauen anwesend, ein Mädchen und ein kleiner Junge.
Da ich keine religiöse Person bin und eigentlich nie die Kirche besuche, wusste ich nicht wirklich, was mich erwarten würde. Also freute ich mich umso mehr über den wunderschönen Gesang! Es war zwar schwer, die Xhosa-Sprache auszusprechen und dann auch noch in eine Melodie zu verwandeln, aber uns wurde sofort ein Gesangsbuch gereicht und Pia und ich haben uns glaube ich ganz gut gemacht! Womit ich nicht gerechnet hatte, war, wie offen die Menschen ihre Emotionen zeigten. Zwischendurch bei den fremdsprachigen Predigten, die voller Leidenschaft vorgetragen wurden, fing hin und wieder eine Frau an, zu weinen. Es berührte mich, wie sehr die Menschen ihre Gefühle zuließen, denn von Deutschland kenne ich eher eine verschlossene Gesellschaft.
Überhaupt habe ich ganz vergessen, zu sagen, dass ich die Menschen hier sehr gern mag. Sie sind immer freundlich, herzlich und entgegenkommend – ich fühle mich absolut willkommen. Es gibt in der Kommunikation mit den Locals sicherlich ein paar kulturelle Unterschiede, aber die sind so gering, dass sie mit Leichtigkeit bewältigt werden können.

Wo wohne ich eigentlich?
Stimmt, ich hab dir ja noch gar nicht gezeigt, wie es hier aussieht! Moment, das muss ich schnell nachholen … *Kamera heraushol und meine Umgebung abfotografier*

Das hier ist mein Zimmer!



Das ist der Ausblick aus dem Zimmer:


Und so sieht es von außen aus:


Hier dusche ich:




(Wups, wenn man genau hinschaut, sieht man mich im Spiegel :D)

Und hier ist das Klo:



Ich wohne momentan bei den Vukani Backpackern. Das liegt direkt neben Mdumbi – es ist vielleicht 5 Minuten Fußweg voneinander entfernt. In Mdumbi ist die Schule, eine Kirche, das Office, der Garten und auch eigentlich sonst alles, mit dem wir etwas zu tun haben. Transcape, die Organisation, bei der wir arbeiten, ist hier stationiert und hat noch viele andere Projekte in der Umgebung. Vukani Backpackers wird gemanagt von Tata Sparks und seiner Familie.

Sonstiges


Ein wunderschöner Abend in Mdumbi:





Dein Julchen

2 Kommentare:

  1. Tolle Bilder, wundervoller Bericht! Ich kann mir das alles so gut vorstellen, obwohl ich selbst natürlich noch nicht in Südafrika war. <3

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    1. Juls ♥ Vielen Dank, meine Liebe! Wie schön, dass du vorbeigeschaut hast, es dir gefällt und du jetzt ein paar Bilder im Kopf hast! :}

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